Samstag, 18. Juni 2011

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LVZ: Menschenrechtsbeauftragter Löning kritisiert Menschenrechtslage in Afghanistan

(PA) Leipzig (ots) - Ein Jahrzehnt nach dem Beginn des bewaffneten
Bundeswehreinsatzes in Afghanistan hat der Menschenrechtsbeauftragte
der Bundesregierung, Markus Lning, eine kritische Zwischenbilanz
gezogen. Gegenber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe)
sagte Lning, den Regierenden in Afghanistan "fehlt es an der Macht,
teilweise auch am Willen, rechtsstaatliche Strukturen und
grundlegende Versorgungsleistungen zu gewhrleisten".

Nach dem gerade beendeten Besuch des Bundesverteidigungsministers


Thomas de Maizire (CDU) besucht nun Bundesentwicklungsminister Dirk
Niebel (FDP) Projekte und die Staatsspitze in Afghanistan. "Gerade in
lndlichen Regionen haben viele Menschen keinen Zugang zu Bildung und
Gesundheitsversorgung. Die Lage der Frauen in der
konservativ-islamischen Gesellschaft bleibt schwierig", bilanzierte
Lning.

Allerdings habe sich "in Teilen" die menschenrechtliche Situation
der Menschen in Afghanistan seit dem Ende der Herrschaft der Taliban
durchaus auch verbessert. Das gelte vor allem fr die Situation von
Frauen und Mdchen. "Mdchen knnen wieder zur Schule, Frauen werden
nicht mehr systematisch unterdrckt und menschenverachtend
behandelt", hob Lning hervor. Andererseits sei die persnliche
Sicherheit vieler Menschen in Afghanistan weiterhin gefhrdet. "Der
Staat ist bislang nicht in der Lage, seine Brger effektiv gegen
gewaltsame bergriffe von Aufstndischen zu schtzen."

Kritisch uerte sich Lning auch zur Menschenrechtslage in
Usbekistan. Den usbekischen Luftwaffensttzpunkt Termes finanziert
die Bundesregierung derzeit jhrlich mit knapp 16 Millionen Euro, um
von da aus die Versorgungsflge zu den Bundeswehrtruppen im
benachbarten Afghanistan zu organisieren. Lning nannte die
allgemeine Menschenrechtssituation in Usbekistan "sehr unerfreulich".
Er verwies auf die fehlende Meinungsfreiheit, auf die praktizierte
Kinderarbeit und auf die nach wie vor unaufgeklrten Vorgnge rund um
die Aufstnde in der Stadt Andijon aus dem Jahr 2005, bei denen
usbekisches Militr in die Menge der Protestierenden feuerte und
dabei vermutlich bis zu 600 Demonstranten ttete, die sich gegen das
autoritre staatliche Regime gewendet hatten. Die
Bundeswehr-Luftwaffenbasis in Termes war noch zu Zeiten der
rot-grnen Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schrder (SPD) unter
Vertrag genommen worden.

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Bro Berlin

Telefon: 030/233 244 0



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